Unter Parodontitis versteht man eine Entzündung des Zahnhalteapparates, die sich am Ende in einer weitgehend irreversiblen (nicht umkehrbaren) Zerstörung dieses Zahnhalteapparates äußert. Sie gehört zu den häufigsten Erkrankungen des Menschen. Verursacht wird eine Parodontitis durch Bakterien und eine Abwehrreaktion des menschlichen Körpers. Durch diese Bakterien erfolgt eine Zersetzung von organischen Materialien (Blut, Gewebe, Speiseresten), welches sich in Form eines schlechten Geschmacks und/oder Mundgeruch äußert. Eine Parodontitis beginnt immer mit einer Zahnfleischentzündung (Gingivitis). Diese ist in aller Regel nur sehr schwer zu erkennen. Typische Symptome sind: Zahnfleischbluten, Mundgeruch, Änderung der Zahnstellung, länger werdende und gelockerte Zähne, sowie gelegentlich Schmerzen. Parodontitis wird häufig erst im Alter von 40 oder 50 Jahren entdeckt, obwohl die ersten Krankheitszeichen durch den Zahnarzt früher feststellbar sind. Ursache für eine Parodontitis ist immer die Ansammlung von Bakterien in Form der Zahnbeläge (Plaque). Werden diese zunächst weichen Beläge bei der Zahnpflege nicht entfernt, verfestigen sie sich durch Einlagerung von Mineralien: Es entsteht Zahnstein. Zahnstein fördert das Wachstum der Plaque in Richtung Zahnwurzel. Zwischen Zahnwurzel und Zahnfleisch bildet sich ein Spalt, die so genannte Zahnfleischtasche. Diese stellt einen idealen Lebensraum für Bakterien dar. Gifte aus dem Bakterienstoffwechsel gelangen in das Zahnfleisch. Dort lösen sie eine Reaktion der körpereigenen Abwehr aus. Schweregrad und Verlauf der Zahnbetterkrankungen werden von Menge und Art der auslösenden Bakterien bestimmt, von der individuellen Stärke der Abwehrkräfte des Patienten und von bestimmten Risikofaktoren. Je aggressiver die Bakterien und je schwächer die Abwehrlage des Körpers ist, desto früher und stärker tritt die Krankheit auf. Die Infektionsabwehr kann durch äußere Faktoren nachhaltig geschwächt werden (z. B. Rauchen). Die Einnahme von bestimmten Medikamenten (blutdrucksenkende, gefäßerweiternde Mittel; Immunpräparate; Anfalldämpfung) kann die entzündliche Reaktion auf die Plaqueansammlung so verändern, dass deutlich sichtbare Zahnfleischwucherungen entstehen. Immer gilt jedoch: Ohne Zahnbelag keine Erkrankung! Zahnbürste und Zahnpasta können dabei nur die Kau- und Seitenflächen der Zähne reinigen. Die Zahnzwischenräume werden von ihnen nicht erreicht. Noch schwieriger ist die Situation bei schiefen Zähnen (Zahnkippungen) oder vorhandenen Füllungen und Zahnersatz. Ganz wichtig ist deshalb die tägliche Entfernung der Beläge in allen Zahnzwischenräumen. Das ist möglich durch Zahnseide und Zahnzwischenraumbürsten, aber auch eine sogenannte Munddusche kann verwendet werden. Eine bestehende Parodontitis kann durch eine systematische Behandlung meist zum Stillstand gebracht werden. Grundlage jeder Behandlung ist dabei immer die vollständige Beseitigung der verursachenden bakteriellen Plaque. Je nach Schweregrad kann und muß unterschiedlich intensiv vorgegangen werden. Als Initialbehandlung erfolgt in unserer Praxis die gründliche Entfernung aller harten und weichen Beläge mittels Ultraschall, ergänzt durch zahnschonendes Sandstrahlen mittels „Air flow polishing“. Dabei werden die Zähne bereits sichtbar heller und fühlen sich schon deutlich sauberer an. Bei Bedarf werden in einem weiteren Termin alle erreichbaren harten Auflagerungen und bakteriellen Beläge von den Wurzeloberflächen und aus den Zahnfleischtaschen entfernt. Durch diese erste Hygienephase wird die Bakterienmenge verringert und die Entzündung geht zurück. Die Bekämpfung des bakteriellen Biofilms in Zahnfleischtaschen erfolgt in unserer Praxis zusätzlich durch den Einsatz eines Dental-Lasers.
Dental-Laser
Durch die bakterienabtötende (dekontaminierende) Wirkung des Laserstrahls können viele Fälle ganz ohne Operation behandelt werden. Nach Entfernung von Zahnstein und Belägen wird die dünne Lasersonde bis zum Boden der bakteriell besiedelten Zahnfleischtasche eingeführt. Dort eliminiert der Laserstrahl die aggressiven Parodontitis-Keime und schafft damit die Voraussetzung zum Ausheilen der Zahnfleischerkrankung. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass die Laser-Therapie die Heilungschancen der Parodontitis erheblich verbessert.
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